„Money makes the world go round“ – eine berühmte Floskel, die jeder kennt. Aber warum ist das so? Was hält die Welt am Geld in Bewegung?
Genau! Die Waren, Dienstleistungen und Produkte, die damit bezahlt werden.
Eine der wichtigsten Waren, die auf dem gesamten Globus für Bewegung sorgen, ist das Öl. Ob als Rohstoff oder als raffiniertes Derivat – ohne Öl bewegt sich schon seit einem Jahrhundert auf diesem Planeten nichts mehr – im wahrsten Sinne des Wortes. Das erlaubt die Frage, wie der Ölpreis zustande kommt und welche Faktoren den Ölkurs beeinflussen können.
Ohne Öl würde die Welt stillstehen
Wie gesagt, Erdöl ist ein Stoff aus dem auf der ganzen Welt die Träume gemacht werden. Die moderne Menschheit braucht das Öl so nötig wie weiße Blutkörperchen. Nichts geht mehr ohne dieses schwarz-glänzende, zähflüssige Relikt aus den Zeiten der Dinosaurier, welches unter der Erdoberfläche und am Grund des Ozeans schlummert. Es ist das Ausgangsprodukt für fast jede Art von Treibstoff – vom Lkw-Diesel bis zum Flugzeug-Kerosin.
Außerdem ist es einer der Grundstoffe für fast jede Art von Plastik. Um die fertigen Produkte dann wieder in die Welt weiter verschicken zu können, braucht es eben Treibstoff.
Wenn von heute auf morgen jede Ölquelle einfach versiegen würde, würde die Welt in vielen Teilen einfach stillstehen und die Weltwirtschaft würde sich mit einem großen Bums in Luft auflösen oder sich zumindest von Grund auf ändern. Ebenso, wenn sich der Ölpreis dramatisch veröndern würde oder der Ölkurs allzu stark ins Schwanken gerät.
Alles hängt vom Ölpreis ab
Der Ölpreis ist ein entscheidender Faktor, wenn die Weltwirtschaft Bilanz zieht.
Jedes einzelne Produkt wird teurer beziehungsweise preiswerter, wenn der Ölkurs steigt oder fällt.
Der Ölkurs ist also keine abstrakte Sache wie zum Beispiel der moderne Devisenhandel, wo Investmentbanker mit Geld spielen, welches es noch nicht einmal in der Realität gibt. Und essen kann man Geld auch nicht.
Öl zwar auch nicht, aber um die produzierte Nahrung von A nach B zu transportieren, braucht es Öl. Und um die Frischhalteverpackungen aus Plastik dafür herzustellen ebenfalls.
Das Prinzip von Angebot und Nachfrage
Das ist natürlich etwas vereinfacht ausgedrückt. Aber unterm Strich betrachtet hat die Weltwirtschaft und vor allem der Ölpreis und der Ölkurs auch nichts mit Astrophysik oder Alchemie zu tun, sondern unterliegt einigen recht simplen und logischen Faktoren. Angebot und Nachfrage zum Beispiel.
Es gibt ein gewisses Kontingent des Rohstoffes Öl oder eines x-beliebigen Produktes und je nachdem wie viele Menschen sich dafür interessieren und bereit sind, dafür ihr sauer verdientes Geld auszugeben, desto höher wird der Ölpreis. Das ist logisch. Wenn ich drei Bananen zu verkaufen habe, aber 50 Leute eine kaufen wollen, kann ich den Preis auch weit über das hinaus treiben, was eine Banane in einer vernünftigen Welt eigentlich kosten sollte.
Aber die Weltwirtschaft ist selten vernünftig. Sie ist ein kaum regulierter Markt, auf welchem jeder mitschreien und – bieten kann. So auch beim Ölpreis. Das lässt den Ölkurs in die eine oder andere Richtung schwanken. Eine Analyse der aktuellen Ölkurse findest du übrigens hier.
Die 3 wichtigsten Faktoren, die den Ölkurs bestimmen
Nicht in jedem Garten sind Gold und Öl vergraben. Oder anders ausgedrückt: nicht jedes Land hat Zugang zu eigenen Ölvorkommen, die seine Gesellschaft aber dringend braucht.
In Mitteleuropa zum Beispiel ist natürlich vorkommendes Öl rar gesät, aber es ist sehr viel Öl als Schmiermittel für diese kapitalistisch hochentwickelte Gesellschaft notwendig. Also muss man es von denen kaufen, die mehr als genug davon haben.
Und wenn die Länder und deren Regime den Ölhahn zudrehen, treiben sie quasi von einer Minute auf die andere den Ölpreis künstlich in die Höhe. Denn die Käufer sind ja auf das Öl angewiesen.
Sehr deutlich wurde das Mitte der 70er Jahre als die OPEC-Staaten rund um Saudi-Arabien das Öl auf dem Weltmarkt knapp gemacht haben. Erst explodierten die Preise für Treibstoff an den Tankstellen und dann kamen dank zu sehr gestiegendem Ölkurs die autofreien Sonntage, an denen deutsche Familien auf deutschen Autobahnen spazieren gingen.
Wichtiger Faktor Nummer 1, der den Ölkurs bestimmt: Wie viel Öl offerieren die, die das Öl besitzen, auf dem Weltmarkt und wie viele wollen es haben? Ist der Ölpreis noch bezahlbar?
Wenn es zu Krisen in den Ländern kommt, die auf den global relevanten Ölvorkommen sitzen, kann sich der Ölpreis ebenfalls dramatisch und in kürzester Zeit verändern.
Wenn also eine dem Westen – dem Ölverbraucher Nummer 1, neben China – nicht gerade wohlgesinnte Revoluzzer-Bande die Herrschaft über ganze unterirdische Seen von Öl an sich reißt, wird der Ölpreis mit Sicherheit sprunghaft steigen, da anzunehmen ist, dass sich das Angebot verringern wird, obwohl die Nachfrage ungebrochen ist.
Dasselbe gilt für Kriege in den entsprechenden Regionen, die einen Unsicherheitsfaktor bezüglich der Ölförderung darstellen. Die beiden Irak-Kriege haben das in der jüngeren Vergangenheit sehr schön gezeigt.
Das führt uns zum zweiten Faktor, der den Ölkurs beeinflusst, nämlich…
Wichtiger Faktor Nummer 2, der den Ölkurs bestimmt: Wer hat die Macht über die großen Ölvorkommen und wie stabil ist die Region, in der das Öl gefördert wird?
Öl ist ein an den Börsen der Welt gehandeltes Produkt. Das heißt, die, die Monopoly auf dem Börsenparkett spielen, spielen auch ganz gerne mit dem Ölpreis. So entscheiden auch in einem gewissen Maße die Spekulanten in Maßanzügen, wie hoch der Ölpreis ist beziehungsweise in welche Richtung sich der Ölkurs entwickelt.
Wie wichtig wird das Öl morgen sein? Gibt es technische Innovationen, die den exorbitanten Verbrauch von Öl weltweit verringern könnten? Steht vielleicht ein Krieg an? Was sagt die politische Gerüchteküche?
Wichtiger Faktor Nummer 3, der den Ölkurs bestimmt: Wer spekuliert wie auf den weltweiten Ölpreis? Und warum?
So, ich hoffe ich konnte dir einen Einblick geben, wie der Ölpreis und Ölkurs zustande kommt und was diesen beeinflusst. Falls du noch Fragen hast, schreibe mir gerne ein Kommentar!
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Eine Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt nicht auf zukünftige Ergebnisse schließen. Diese Mitteilung stellt keine Anlageberatung dar.
Mittlerweile oder eigentlich war das schon immer so, dass der Ölprei zu einem politischen Instrument geworden ist. So zum Beispiel wie im Falle mit Russland. Die USA haben das Ölexportverbot aufgehoben und jetzt darf der Iran mit seinem Öl auf dem Weltmarkt handeln. Dadurch sinken die Weltölpreise dramatisch, wovon die Wirtschaft der Russischen Föderation enorm beeinträchtigt wird.